Die Grundlage für die Einholung von Leitungsauskünften bei Leico bildet die seit mehr als 10 Jahren entwickelte und qualitätsgesicherte Leico-Datenbank. Mit mehr als 90% aller Infrastrukturbetreiber (ISB) in Deutschland bietet sie das qualitativ und quantitativ vollständigste Angebot zur erfolgreichen Leitungsanfrage in Deutschland. Zur Bewältigung der besonderen Herausforderung bei der Leitungsauskunft, möglichst mit einer Bauanfrage alle erforderlichen Leitungsbetreiber zu erreichen und damit im Rahmen der sich zunehmend auch in der Bauwirtschaft digitalisierenden Prozesse alle notwendigen Auskünfte in einem vollständig digitalen Work-Flow zu erhalten, bietet die Leico-Datenbank damit die perfekte Basis.
Das Grundgerüst für die Leico-Datenbank bilden die TöB-Listen (Träger öffentlicher Belange) der Städte und Gemeinden. Diese setzen sich aus kommunalen Ansprechpartnern, Leitungsnetzbetreibern und anderen Institutionen zusammen, die laut Baugesetzbuch (BauGB § 4) bei Planungs- und Bautätigkeiten von Gemeinden mit einbezogen werden müssen. Die TöB-Listen sind von den Kommunen bzw. Städten und Gemeinden öffentlich bereitzustellen.
Leico hat diese Listen bei allen ca. 11.000 Gemeinden in Deutschland abgefragt und die leitungsauskunftsrelevanten Stellen im Portal selektiert. Ende 2022 wurde diese Abfrage bei allen Gemeinden vollständig abgeschlossen. Im Ergebnis erreicht das bundesweit verfügbare Leico-Metasystemportal nun insgesamt mehr als 90% aller Leitungsbetreiber in Deutschland. Der Prozess, aus den einfachen TöB-Einträgen zur Leitungsauskunft verwertbare Infrastrukturbetreiberdaten (ISB) zu generieren, erfolgt bei Leico nach einem standardisierten Qualitätssicherungsprozess durch direkte Abfrage bei den Kommunen sowie mittels tiefgründiger eigener Recherchen unter Zuhilfenahme verfügbarer weiterer Informationsquellen wie der Homepage der Kommunen, von Webseiten der Netzbetreiber, Satzungen von Verbänden und Zweckverbänden, Auswertung sichtbarer Netzgebietsabbildungen sowie Netzgebietszulieferungen der Betreiber selbst. Dafür ist ein speziell ausgebildetes Mitarbeiterteam verantwortlich. Diese Unternehmenseinheit prüft alle TöB-Listen zunächst nach Sinnhaftigkeit und Relevanz der enthaltenen Einträge für den Leitungsauskunftsprozess und überführt nur tatsächliche Leitungs- und Netzbetreiberinformationen in die Infrastrukturbetreiber-Datenbank (ISB-DB). Es erfolgt keine ungefilterte Weitergabe beziehungsweise Übernahme von Daten ohne Plausibilitätsprüfung.
Detaillierte Netzgebiete
Zusätzlich nimmt Leico mit allen gelisteten Infrastrukturbetreibern (ISB) direkten Kontakt auf und evaluiert im unmittelbaren intensiven Austausch mit den Leitungsbetreibern die recherchierten Daten auf Aktualität, Auskunftsrelevanz und Zuständigkeitsflächen.
Bei der Pflege der Datenbank wird besonders Wert darauf gelegt, dass durch die Genauigkeit des Metasystemportals unnötige Zustellungen positiv herausgefiltert werden. Dabei wird auf Benennung der korrekten Netzgebiete der Betreiber höchste Aufmerksamkeit gelegt.
In diesem Prozessschritt recherchiert das Leico-Team bei den Leitungsbetreibern auch detaillierte Netzgebiete, die dann ebenfalls in der Datenbank hinterlegt werden. Aktuell sind mehr als 50 % aller im Metasystemportal enthaltenen Leitungsbetreiber mit eigenständig zugelieferten Netzgebieten hinterlegt. Dies erspart den Leitungsbetreibern unnötige Anfragen und verbessert gleichzeitig die Auskunftsqualität beim Anfragenden.
Die Aktualisierung aller Informationen der ISB erfolgt im halbjährlichen Turnus automatisiert mittels E-Mail-Abfrage. Bei Bedarf bietet das Leico-Team den Netzbetreibern Unterstützung bei der Erstellung der Zuständigkeitsflächen. Regelmäßige Datenaktualisierungen seitens der Leitungsbetreiber und Versorgungsunternehmen sind jederzeit möglich. Auch operative Verantwortlichkeiten zum Leitungsbetrieb werden berücksichtigt, so dass keine doppelten Zustellungen bei der Auskunftsanfrage erfolgen. Beispiele dafür sind etwa Zweckverbände oder gemeindeübergreifende Versorgungseinrichtungen.
Grundsätzlich werden im Auskunftsprozess keine Netzgebiete einzelner Betreiber weitergegeben, sondern ausschließlich zur Zuständigkeitsermittlung verwendet. Die Übernahme von Netz- und Versorgungsgebieten in das Leico-Metasystemportal ist für Netzbetreiber zudem kostenfrei.
Karten und Adressdaten
Als Grundlage für die schnelle und exakte Orientierung beim Stellen von Leitungsanfragen nutzt Leico aktuelle topografische Open Street Map Karten. Zusätzlich sind demnächst in Leico die bundesweit kostenfreien ALKIS Liegenschaftskarten sowie georeferenzierte Luftbildkarten integriert. Das bis Dezember 2015 in allen Bundesländern eingeführte ALKIS® (Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem) enthält sämtliche grafischen Informationen zu den Liegenschaften (Flurstücke und Gebäude).
Die zukünftig in Leico integrierten Luftbildkarten kommen unter anderem bei Leitungsanfragen zu geplanten Baumaßnahmen im ländlichen Raum sowie bei geplanten Trassenführungen im Naturraum zum Einsatz. Das umfangreiche Leico-Kartenmaterial ist bundesweit mit mehr als 22 Millionen amtlichen Adressdaten verknüpft, die rollierend in einem halbjährlichen Turnus aktualisiert werden.